Ein Spielzug, der ein komplettes Playbook ersetzen kann – zumindest in der Altersstufe U13 und wenn man nicht mit (gutem) Blitz spielt. Gleichzeitig schult er die Eigenverantwortung der Spieler:innen, indem sie variabel auf Spielsituationen reagieren können. Heute geht es um den sogenannten „Twins End Around“.

Hier zunächst die einfachen Varianten: Die Spieler:innen 2, 3 und 4 (rot, blau und grün) stellen sich in der Twins-Formation direkt an der LOS auf. 4/grün steht links vom Center, 2/rot und 3/blau rechts vom Center. 2/rot kann man dieser Formation auch als Slot Receiver bezeichnen. Wenn das Play beginnt, läuft je nach Variante eine:r der Spieler:innen durch das Backfield um den QB herum und bekommt von diesem in der Normalversion des Spielzugs den Ball per Handoff, um anschließend eine Lücke zu suchen und möglichst viele Yards zu erlaufen.
Ich habe diese Spielzüge in drei Varianten spielen lassen. Neben der o.g. Normalversion gab es auch die Versionen „Fake“ und „Pass“. Bei „Fake“ täuscht der QB den Handoff nur vor, behält den Ball aber und passt zu einem frei stehenden Receiver. Der Pass kann natürlich auch zu dem/der jeweiligen Spieler:in erfolgen, der/die zuvor den End Around gelaufen ist.
Bei „Pass“ hingegen wird der Handoff durchgeführt, aber der/die Empfänger:in wird selbst zum QB und wirft den Ball zu einem frei stehenden Receiver – das kann natürlich auch der eigentliche QB sein.
Im weiteren Verlauf kann man mehrere Receiver auf den End Around schicken. Ich habe dabei das Call-Schema etabliert, dass die erste angesagte Zahl den Receiver benennt, an den der Ball übergeben wird (oder mit dem der Fake ausgeführt wird), alle weiteren genannten Zahlen laufen ebenfalls den End Around, um die Defense zu verwirren und dem/der Ballträger:in Zeit und Raum zu verschaffen.

Spätestens wenn man gegen eine starke Lauf-Defense spielt, die einen effektiven Blitz ausführt, wird es schwierig mit dem End Around. Ein schneller, wendiger Receiver (in dem Fall eher RB) hat aber auch dann noch Möglichkeiten, mit dem Spielzug entscheidende Yards zu erlaufen. Allerdings ersetzt der End Around dann keinesfalls mehr ein echtes Playbook, sondern sollte eher als Überraschung hin und wieder eingestreut werden.
1 thought on “Einmal rum und ab dafür – der End Around”
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