Wie in Teil I angekündigt, geht es diesmal um die Positionen in der Defense und ihre Eigenschaften. Auch hier gilt wieder: Die Benennung ist alles andere als einheitlich und kann selbst innerhalb eines Teams wechseln, z.B. je nachdem ob man Man oder Zone Coverage spielt.
Die einen nennen alle Spieler:innen pauschal „Defensive Backs“ und unterscheiden dann ggf. zwischen „Short“ und „Deep“, je nachdem, ob sie die kurzen oder tiefen Zonen bewachen. Hingegen ist es inzwischen verpönt, im Flag Football noch von Linebackern zu sprechen, auch wenn ich es mir nicht so recht abgewöhnen kann.
- Blitzer: Im englischen Sprachraum auch als „Rusher“ bezeichnet. (Manche unterscheiden zwischen einem „Blitzer“ mit Right of Way und einem „Rusher“, der zwar auch blitzt, aber mangels erhobener Hand kein Right of Way hat.) Der Blitzer muss mindestens sieben Yards von der LOS entfernt stehen und die Hand heben, wenn er sein Right of Way anmelden möchte. Sobald der Spielzug begeht, geht der Blitzer auf den QB und versucht, ihn zu stoppen oder zu irritieren. Eigenschaften:
- Speed, Speed, Speed – der Blitzer muss sehr schnell beim QB sein
- Beweglichkeit: Der schnellste Blitzer nutzt nichts, wenn er am QB einfach vorbei rennt oder von diesem mühelos ausgetanzt werden kann
- bestenfalls groß
- Safety: Die Benennung der Defense-Formationen mit Cover 0 bis Cover 4 kann man so interpretieren, dass die Zahl jeweils angibt, wie viele Safeties auf dem Platz stehen. Ein Safety sichert eine tiefere Zone ab, die ca. 5-10 Yards hinter der LOS beginnt, je nach Formation und Spielsituation. Eigenschaften:
- Gute Spielübersicht, hervorragendes Spielverständnis
- Sicheres Flaggeziehen (ein Safety muss häufig den Touchdown-saving Tackle setzen)
- Geschwindigkeit: Ein Safety sollte sich nie überlaufen lassen.
- Cornerback: Hier wird’s dann etwas schwierig mit der Definition. Der Einfachheit halber kann man sagen „alle Spieler der Defense, die keine Blitzer oder Safeties sind, sind Cornerbacks“. Ich unterscheide hier in der Man Coverage gerne noch zwischen Cornerbacks und Linebackern, wobei die Cornerbacks weiter außen spielen und gegen die äußeren WR verteidigen, die zumeist tiefere Routen laufen, und die Linebacker eher mittig gegen den Lauf und kurze Routen des Centers agieren. In der Zone covern die CBs hingegen die äußeren und/oder flachen Zonen. Eigenschaften der Cornerbacks:
- Beweglichkeit
- Selbstsicherheit (Coach Esume – selbst einst Cornerback – charakterisierte den typischen CB in seinem Buch als „Diva“)
- Starke Cuts und Durchhaltevermögen: CBs dürfen ihre:n Gegner:innen niemals mehr als ein Yard Platz lassen
- Aufmerksamkeit und gutes Timing
- Geschwindigkeit vs. Präzision beim Angriff auf die Flagge: Hier würde ich am ehesten den Unterschied zwischen CB und LB machen. Der LB muss perfekt beim „Open Field Tackle“ sein, während sich der CB an der Außenbahn nicht überlaufen lassen darf – langsam bzw. unpräzise sollten sie natürlich trotzdem alle nicht sein.
1 thought on “Wer bin ich, wo steh ich und wenn ja wieviele? – Die Positionen, Teil II (Defense)”
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