Bereits im Beitrag „Einmal rum und ab dafür – der End Around“ habe ich eine Idee für ein kreatives Laufspiel beschrieben. Der klassische Lauf per Sweep oder Dive, wie man ihn vom Tackle Football kennt, scheitert einfach zu oft am Blitzer, dem der RB bei diesen Varianten fast zwangsläufig direkt in die Arme läuft. Stattdessen bieten sich für das Running Game weitere Ideen an, die ebenfalls vom Tackle nahezu 1:1 adaptiert werden. Heute geht es um den Screen Pass.
Beim Screen erfolgt ein schneller Pass unmittelbar nach dem Snap seitlich zu einem Receiver. Der Receiver läuft also keine oder nur eine minimale Passroute, bevor er den Ball erhält. Der Pass ist zumeist sehr leicht und sicher ausführbar. Bei einer engen Man Coverage steht der Receiver dann aber häufig direkt einem/-r Gegenspieler:in gegenüber, man muss sich also auf die individuellen Fähigkeiten verlassen, dass das 1:1-Duell gewonnen werden kann. Sonst riskiert man einen Tackle for loss oder gar einen Safety in der eigenen Endzone (weshalb man Screens in solch gefährlichen Situationen tunlichst vermeiden sollte).
Besser wirkt ein Screen natürlich bei einem zweiten oder dritten Down, wenn die Defense z.B. in einer Cover 2 Zonenverteidigung steht. Flutet man die Zone, die unmittelbar vor dem Receiver liegt, dann noch mit weiteren Spieler:innen, kann das für den notwendigen Raum sorgen, um einige Yards zu machen. Auch der Blitz spielt hier dann keine Rolle mehr. Ist die Verwirrung ausreichend groß und die individuelle Klasse hoch genug, kann es auch zu viel mehr reichen, ohne dass man die Gefahr einer Interception unnötig eingeht.
Zu beachten ist, dass ein Pass hinter der LOS nicht als Vorwärtspass zählt, auch wenn die Passrichtung grundsätzlich vorwärts gerichtet war. In der No-Running-Zone sind Screens daher nicht erlaubt, sofern der Receiver nicht zumindest einen Schritt über die LOS macht und den Ball jenseits der Linie fängt.