…wenn man eine:n Spieler:in mehr auf dem Platz hätte. Dann würde man vermutlich immer die gleiche Formation spielen: Man Coverage (ein Begriff, den man irgendwie schlecht gendern kann) für alle Receiver bzw. Center, ein Safety als tiefe Absicherung und ein Blitzer, der Druck auf den Quarterback ausübt. Da wir aber nun einmal nur fünf Spieler:innen auf dem Platz haben, betreibt man in der Defense stets Mangelwirtschaft und versucht, diese auf den jeweiligen Gegner bzw. das Offense-Personell zu optimieren. Schritt eins bleibt dennoch die klassische Man Coverage mit Blitzer, wir verzichten also auf die tiefe Absicherung.

Diese „Cover 0“ (die Null steht für die Anzahl der Spieler:innen, die tief absichern) kann für ein ganzes Spiel wunderbar funktionieren – oder ständig scheitern. Dies liegt daran, dass wir hier komplett auf 1-gegen-1-Duelle setzen. Ist die Defense auf jeder Position überlegen, gibt es keinerlei Grund, eine andere Formation zu wählen. Die Offense wird jedoch versuchen, Mismatches zu kreieren. Also ihren schnellsten Receiver gegen den langsamsten Defender zu stellen, den größten gegen den kleinsten, den wendigsten gegen den statischsten etc.
Als Defense kann man hier auch wieder nachjustieren, aber natürlich nur in gewissem Rahmen. Wird deutlich, dass die einzelnen Duelle zu oft verloren gehen, wird man von der Cover 0 abrücken müssen. Nichtsdestotrotz ist sie die ideale Defense-Formation für den Einstieg. Das Prinzip ist binnen Sekunden erklärt und sollte allen Spieler:innen sofort einleuchten. Die feste Zuordnung ermöglicht es auch, schnell auf Motions, RPOs und weitere Ideen der Offense zu reagieren.
Der Blitzer muss nicht immer von der Mitte aus starten, wie es in der Skizze dargestellt ist. Es kann durchaus sinnvoll sein, den Blitzer z.B. auf die Weak Side zu stellen, wenn sich die Offense in einer Trips Formation auf der anderen Seite (Strong Side) sammelt.
1 thought on “Defense könnte ja so einfach sein…”
Comments are closed.